Im Gegensatz zum Sachverständigen und Gutachter, die in jedem Fall Objektivität und Unparteilichkeit zu wahren haben, vertritt der „Technische Anwalt“ die Interessen seines Auftraggebers, vorausgesetzt natürlich, dass fachlich, gesetzlich und ethisch korrekt vorgegangen wird. Denn natürlich gilt auch für diese Tätigkeit die Beeidigung als Ziviltechniker und die Einhaltung der Standesregeln. Der Begriff „Technischer Anwalt“ ist in Anführungszeichen gesetzt, weil er als Funktionsbezeichnung zu verstehen ist, nichts mit dem Beruf eines Rechtsanwalts gemein hat und mit diesem keinesfalls verwechselt werden darf.
Wozu ein „Technischer Anwalt“?
Die Welt der Normen, der technischen Richtlinien und das technikbezogene Gesetzesumfeld sind das Metier des „Technischen Anwalts“. Vorschriften jeglicher Art ändern sich permanent und sogar für den Fachmann ist es herausfordernd, auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Umso mehr benötigen Unternehmen und deren Geschäftsführer, Objektplaner aber auch Private eine unterstützende Hand in ihren Angelegenheiten, die ihr einen Teil der Verantwortung abnehmen und die ihr den richtigen Weg weisen kann. Zudem hat ein unabhängiger Außenstehender oft besseren Durchblick über anstehende Probleme als ein Insider, der sich schon zu lange in seine Vorstellungen “verbissen” hat und Gefahr läuft, in einer Sackgasse zu landen.
Unterstützung in Behördenverfahren
Genauso wie ein Rechtsbeistand dabei helfen kann, den eigenen rechtlichen Standpunkt durchzusetzen, kann auch geholfen werden, die technischen Anliegen und Sichtweisen eines Kunden zu unterstützen, zum Beispiel die eines Konsenswerbers in einem gewerbebehördlichen Genehmigungsverfahren. Anders als in der Tätigkeit als Sachverständiger und Privatgutachter vertritt der „Technische Anwalt“ die Interessen des Kunden. Diese Aufgabe ist besonders dann von Bedeutung, wenn der Auftraggeber selbst nicht ausreichend technisch versiert ist, fachliche Unterstützung benötigt und stark auf die verlässliche Hilfe eines Fachexperten angewiesen ist.
Unterstützung von Rechtsanwälten
Desgleichen werden übrigens in dieser Eigenschaft auch Rechtsanwälte in ihrer Tätigkeit in der Weise unterstützt, dass sie fachlich-sachlichen und sprachlich-begrifflichen Feinschliff für rein technische Sachverhalte in ihrer Arbeit bekommen, um ihre Anliegen in Verfahren punktgenau platzieren zu können. Dies geschieht auch in der Weise, dass etwa vollständige Schriftstücke oder relevante Passagen darin auf ihre technische Korrektheit durchgesehen und bei Bedarf Umformulierungen oder Präzisierungen vorgeschlagen werden. Ebenso können technikrelevante Argumentationen entwickelt oder präzisiert werden. In der Praxis werden solche Arbeiten in einfachen Fällen auch rasch und unkompliziert telefonisch abgewickelt. Der „Technische Anwalt“ versteht sich hier als Helfer des Rechtsanwalts und tritt selbst nach außen hin nicht in Erscheinung.
