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Angesichts dringender Probleme in nationaler und globaler Wirtschaft und Gesellschaft erscheint es nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig, mit vorhandenen Mitteln sparsam umzugehen. Das bedeutet, dass Prioritäten gesetzt werden müssen. Davon ausgenommen dürfen auch jene Investitionen nicht sein, die in Erneuerbare Energien fließen, insbesondere solche in Großanlagen für Solar- und Windkraftnutzung. Diese sollten einer genaueren Analyse unterzogen werden deshalb, weil – wie in diesem Blog bereits festgestellt – deren geringe Energiedichten sehr hohen Aufwand erfordern.

Wer kann sagen, was ein Tausendstel Grad weniger kostet?

Das gilt umso mehr, als ein Effekt all der bisher von der Menschheit getroffenen „klimaschützenden“ Maßnahmen nicht feststellbar ist. Wer dem nicht zustimmt: Kennt man nachvollziehbare Messungen oder begründete Berechnungen darüber, was bisher jene Abermilliarden tatsächlich bewirkt haben, die weltweit zur CO2-Vermeidung und zur Absenkung der mittleren Temperatur der Erdatmosphäre ausgegeben worden sind? Anders gefragt: Gibt es Zahlen zu Geldbeträgen, die angeben, was die Absenkung der Temperatur zum Beispiel um ein Tausendstel Grad bewirkt?

Jahresvollaststunden

Doch zurück zu den Erneuerbaren. Angesichts der geringen Energiedichte und der hohen Kosten ist von Interesse, wie intensiv die Investitionen in Kraftwerksanlagen tatsächlich genutzt werden. Die Zahl für die erbrachten Vollaststunden pro Jahr ist ein guter Anhalt dafür. Die tatsächlichen Laufzeiten für die meisten Kraftwerksarten sind meist länger, Teillaststunden werden aber auf Volllast umgerechnet. Mangels Verfügbarkeit von Angaben für Österreich werden nachstehend Werte der Kraftwerke in Deutschland angegeben.

Jahresvollaststunden der Kraftwerke in Deutschland

(Quelle: Studie Fraunhofer, übernommen von @75Jamin vom 26.11.2024, Zahlen für 2021, Prozentangaben errechnet)

Werte in Stunden/Jahr, Prozentanteil auf 8760 Stunden bezogen

Kernenergie
8070
92%
Braunkohle
5860
67%
Biomasse
4590
52%
Wasserkraft
3430
39%
Erdgas
3170
36%
Wind   offshore
3090
35%
Steinkohle
2890
33%
Wind   onshore
1620
18%
Mineralöl
1610
18%
Photovoltaik
910
10%
Jahresstunden
8760

A

Erneuerbare: Hohe Kosten, geringe Auslastung

Ein Jahr hat 8760 Stunden. Wie man aus der Tabelle zuvor sehr schnell sieht, liegen die Jahresvollaststunden für Windkraftwerke an Land bei 18% und für Solarkraftwerke bei 10% davon, liegen also im niedrigen Bereich. Vereinfacht gesagt: Es liegen hohe Investitionskosten vor für Anlagen mit niedriger Auslastung. Solar und Wind fallen noch dazu unregelmäßig an, benötigen daher ausgleichenden Energieeinsatz über konventionelle  Kraftwerke, hauptsächlich mit Erdgas betrieben. Kernkraft, Kohle und Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) dienen der Bereitstellung von Grundlast, daher die höheren Werte für Jahresvolllaststunden.

Was ist für die einzelnen Energiearten zu lukrieren?

Jetzt wollen wir auch noch wissen, wie sich die Sache aus der Sicht der Energieerzeuger darstellt. Die Frage lautet: Wie hoch sind die Erlöse für die einzelnen Energiearten? Schließlich sollten sich die Kraftwerke durch diese Erträge irgendwann bezahlt machen. Antwort darauf findet sich wieder in der nachstehenden, für Deutschland geltenden Tabelle. Dazu ist anzumerken, dass der private, durchschnittliche  Stromabnehmer von den unterschiedlichen Elementen der Erlösstruktur nichts unmittelbar mitbekommt, sondern einfach einen Preis zahlt, der für die Erzeuger zumindest kostendeckend ist.

Erlöse für verschiedene Stromarten in Deutschland, Zeitraum Jänner bis November 2024

(Datenquelle: SMARD.de, Aufbereitung Thomas Bayer – thombay@gmail.com, @bayerth)

Werte in €/MWh

Pumpspeicher
107,93
Import
96,64
Erdgas
91,26
Steinkohle
91,24
Braunkohle
87,91
Wasserkraft
77,26
Andere Konventionelle
76,86
Andere Erneuerbare
76,37
Biomasse
76,00
Durchschnitt
75,75
Windkraft auf See
69,69
Windkraft an Land
63,15
Photovoltaik
45,29
Export
31,07

A

Erneuerbare: Erstaunlich geringe finanzielle Erträge

Die Werte aus der vorstehenden Tabelle müssten für Anhänger der in Großanlagen „industriell“ erzeugten Elektrizität aus erneuerbaren Quellen ernüchternd sein. Dass die Erlöse für Strom aus Wind und Sonne so niedrig sind, liegt wohl daran, dass diese Quellen unregelmäßig arbeiten (sie erzeugen „Zappelstrom“, © Hans-Werner Sinn) und sehr oft dann im Überfluss vorhanden sind, wenn sie nicht gebraucht werden, was man auch an den Exporterlösen sehen kann. Bis zur wirtschaftlichen Lösung des Speicherproblems wird sich daran wohl nichts ändern.

Zusammenfassung

Eine umfassende, ungeschönte und grundehrliche Beurteilung des volkswirtschaftlichen Nutzens von Großanlagen für die Gewinnung von Strom aus Sonnen- oder Windenergie bezogen auf Österreich oder Deutschland ist zurzeit nicht bekannt. Falls es eine solche gibt, wäre der Verfasser für entsprechende Hinweise dankbar. In der Zwischenzeit bleibt starker Zweifel, dass eine derartige Beurteilung positiv ausfallen würde. Die Gründe dafür liegen wie bisher geschildert in der geringen Energiedichte, den hohen Investitionskosten, der unregelmäßigen Verfügbarkeit und in den geringen Erlösen.

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