Sonnek

Windrad

Österreich ist immer noch eine Insel der Seligen, zumindest was die Erzeugung von „Grünem Strom“ betrifft. Die günstige Topografie des Landes erlaubt weitreichende Nutzung von Wasserläufen und (Speicher-)Seen zur Stromerzeugung, und das schon seit über hundert Jahren. Ganz offensichtlich ist der Betrieb von Wasserkraftwerken wirtschaftlich möglich, hat er doch trotz dafür nötiger hoher Investitionskosten bisher Erzeugern ausreichende Gewinne beschert und Stromkonsumenten zumutbare Strompreise. Wie aber sieht es mit der Wirtschaftlichkeit von Strom aus Wind und Sonne aus?

Aufgeschlüsselte Zahlen zur Erzeugung

Die Zahlen für die Energiemengen aufgeschlüsselt nach den einzelnen Erzeugern sind allesamt überaus beeindruckend: Die Internetseite von „Statista“ weist für das Jahr 2022 folgende Werte aus: Strom aus Wasserkraftwerken 39 TWh (Terawattstunden), was einem Anteil von etwa 57% entspricht, aus Wärmekraftwerken 19 TWh oder etwa 27% und aus erneuerbaren Quellen (das sind Wind, Solar und Geothermie) 11 TWh oder etwa 16%. Getrennte Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu den einzelnen Energiearten werden wohl existieren, allerdings liegen mir solche nicht vor.

Geringe Energiedichten und hoher Raumbedarf

Für die Nutzung von Windenergie und Solarenergie zur Stromerzeugung ist zu beachten, dass diese Energiearten im Vergleich zu konventionellen Brennstoffen sehr geringe Energiedichte aufweisen. Das bedeutet im Vergleich etwa zu thermischen Kraftwerken, dass Großanlagen für Wind- und Sonnenstrom nicht nur wesentlich höheren Flächenbedarf benötigen, sondern auch entsprechend hohe Kosten aufwerfen und daher auf finanzielle Förderungen angewiesen sind. Förderungen wird es aber in bestimmtem Ausmaß auch für die anderen Energiearten geben.

Offenlegung ist das Gebot der Stunde

Ein Vergleich der volkswirtschaftlichen Belastungen bezogen auf erzeugte oder gelieferte Energiemengen wäre hochinteressant, vor allem wenn man zusätzlich auch noch die Kosten für die Umweltauswirkungen und den Abbau der Anlagen auswerfen könnte. Alle Strombezieher im Lande haben das Recht, über wirtschaftliche Kennzahlen informiert zu werden. Einseitige Darstellungen, die nur die Auswirkungen von CO2-Einsparungen und Einsparungen an konventionellen Energien zum Inhalt haben und wahre Kosten verschweigen, sind nicht Information, sondern Propaganda.

Wo ist nur der Umweltschutz geblieben?

Apropos: Bemerkenswert ist die Begeisterung für Wind- und Solar-Großanlagen nicht nur der grün angehauchten Politsphäre. Wer in der steirischen Alpenregion vor einem 180 m hohen „Mega-Windrad“ mit etwa 60 m Flügellänge steht, die den nächsten Berggipfel überragt und wer sich den massiven Betonsockel ansieht, auf dem die Anlage steht, sowie die Größe der nötigen Flächen und der großzügig neu angelegten Zufahrtsstraßen, wundert sich, wo der (grüne) Umweltschutz geblieben ist, der noch vor nicht allzu langer Zeit mit Entsetzen über den gravierenden Eingriff in die Bergwelt aufgeheult hätte …

Mehr Solarnutzung im sonnenarmen Norden

Eine Anmerkung zum Stellenwert der Nutzung von Solarenergie: Im Buch des amerikanischen Soziologen Andy A. West mit dem Titel „The Grip of Culture“ über die säkulare Religion des Klima-Katastrophismus findet sich auf Seite 255 der Hinweis,  dass es vor allem die von der Sonne weniger begünstigten Länder im Norden Europas sind, die Solarenergieanlagen bauen – hier vor allem Deutschland – und weniger die Länder im Süden, die sich im Bedarfsfall offensichtlich eher auf konventionelle Energien stützen …

Zurück zur Wirtschaftlichkeit: Meldung aus Focus online vom 11.11.2024:

Thyssenkrupp-Chef López rechnet mit deutscher Energiewende ab: Jeder Cent Steuergeld für Solar und Wind ist rausgeworfenes Geld – Thyssenkrupp-Chef Miguel López rechnet mit der deutschen Energiewende ab.

„Solar- und Wind-Energie werden in Deutschland nie wettbewerbsfähig sein“, sagte der Konzernchef dem FOCUS. „Wenn wir über wettbewerbsfähigen Grünstrom reden, kann eigentlich nur von Skandinavien oder der iberischen Halbinsel die Rede sein. Ich habe bislang noch keine Lösung gesehen, mit der in Mitteleuropa grüner Strom wettbewerbsfähig produziert werden kann. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich einen spanischen Pass habe.“

Die Kosten für Grünstrom würden in Norwegen und Schweden immer geringer sein als in Deutschland, urteilt López: „Dort gibt es schlicht mehr Wasser, mehr Wind und mehr Platz für Offshore-Windparks. Ich sehe nicht, wie grüne Energieerzeugung in der nötigen Größenordnung in Deutschland jemals zu wettbewerbsfähigen Preisen realisiert werden kann.“

Auf die Frage, ob sich Deutschland daher die Milliardensubventionen zum Aufbau von Solar- und Windanlagen sparen könne, wenn die eh keine Chance haben, antwortete er: „So sehe ich das. Mein Punkt ist ganz einfach, pure Mathematik: Wenn Sie die Kosten von grünem Strom in Schweden, Norwegen, auf der iberischen Halbinsel oder in den USA mit denen hierzulande vergleichen, und in die Zukunft projizieren, ist das Ergebnis immer dasselbe: Solar rechnet sich in Deutschland nicht und Windanlagen werden wir bei uns nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung haben.“

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