Sonnek

Energie

Das Spiel mit der Angst ist eines der effektivsten Mittel, die jemand anwenden kann, der ein Ziel verfolgt und seinen Willen durchsetzen möchte. Das ist zwar moralisch verwerflich, zu unserem Leidwesen aber Tatsache. Sie gilt für die persönliche Privatsphäre genauso wie für die weite Welt der Werbung, natürlich ebenso für die Politik, aber auch für jegliche Propaganda, egal, ob von irgendwelchen Institutionen oder NGOs. Effizient ist das Spiel mit der Angst vor allem dort, wo es – scheinbar oder tatsächlich – ums Überleben Einzelner oder der ganzen Menschheit geht. Die Stichworte dazu: Pandemie und Klimawandel.

In einem der vorhergehenden Artikel wurde ausführlich der deutsche Klimawissenschaftler Hans von Storch zitiert. Der hat in Bezug auf den Klimawandel gemeint, dass es vielen Aktivisten gar nicht um die tatsächliche – nämlich vernachlässigbare – Auswirkung von Maßnahmen auf das Klima geht. Vielmehr würden sie unter dem Mäntelchen der scheinbar guten Sache „Kampf dem Klimawandel“ um von diesen Leuten angestrebte Verhaltensweisen geht, die bei drängendem Nachfragen zumeist ideologisch begründet werden. Das geht dann letztlich in sehr vielen Kreisen der Klimaaktivisten so weit, dass man wegen des Klimawandels gleich einen gesellschaftlichen Systemwandel herbeiwünscht.

Wenn Angst zu Unsinn verleitet

Einen solchen Wandel kann ich mir nur so vorstellen, dass er von der Marktwirtschaft hin zu einer Art diktatorischem Öko-Kommunismus führt. Wer sich mit derart strunzdummen, zugleich beunruhigenden Folgen der Panikmache konfrontiert sieht, muss sich mit dem Phänomen Angst als Antriebsmittel ernsthaft auseinandersetzen und sich fragen: Was ist hier los, was geht hier vor? Denn die Folgen der Angsterzeugung münden in regelrechte Hysterien. Dann ist es nicht mehr erlaubt, etwas zu hinterfragen, Zweifel zu äußern oder gar eine eigene Meinung zu haben. Ein unhaltbarer Zustand! Wir brauchen daher mehr Information über Hintergründe der Angstursachen und -verursacher.

Wann Angst am effektivsten wirkt

Grundsätzlich gefragt: Wann ist die Erzeugung von Angst am effektivsten, um seine Absichten zu erreichen? Wie muss ein Angst-Appell verfasst oder gestaltet sein? Was wird in den Personen ausgelöst, an die der Angst-Appell gerichtet ist? Unter anderem auch diese Fragen beantworteten die beiden Autoren Anthony Pratkanis, Professor der Psychologie und Elliot Aronson, emeritierter Professor der Sozialpsychologie, beide von der University of California in Santa Cruz, U.S.A. In ihrem im Jahre 2001 erschienenen Buch „Age of Propaganda“ („Das Zeitalter der Propaganda“) führen sie dazu aus (eigene Übersetzung, Zitat kursiv)*:

Der Angst-Appell ist am effektivsten, wenn
- er die Leute zu Tode erschreckt,
- er eine eindeutige Empfehlung enthält, wie die Angst erzeugende Bedrohung überwunden werden kann,
- die empfohlene Aktion als wirksam angesehen wird, die Bedrohung zu vermindern,
- der Nachrichtenempfänger glaubt, dass er die empfohlene Aktion ausführen kann.

Zynisch gesagt: Zuviel Angst ist auch wieder nicht gut

Diese Erklärungen lassen auch den Schluss zu, dass die Angsterzeugung ein gewisses Maß nicht überschreiten darf, weil sonst die aufgescheuchten Empfänger der Botschaft keinen Ausweg mehr sehen und dadurch handlungsunfähig werden. Also Achtung, die Angst- und Panikmacher drängen immer zur Bewegung in eine bestimmte Richtung, zumeist ist es die zur Brieftasche: CO2-Steuern beim Klimawandel, Milliarden für die Pharmaindustrie im Fall der Pandemie (Was nicht bedeuten soll, dass die erwähnten Dinge für sich gesehen nicht gut sind, mir geht es hier um den Mechanismus dahinter).

Die Angsterzeugungsindustrie

Alle jene, die aus irgendwelchen Motiven heraus ein Geschäft mit der Angst betreiben, ordne ich in eine imaginäre Institution ein, die ich hier als Angsterzeugungsindustrie bezeichne. Zu ihr rechne ich nicht nur viele Proponenten aus den eingangs genannten Bereichen Politik und NGOs, sondern auch die Ängstiger in den unterschiedlichen Medien. Denn ob aus einer Information gleich eine Bedrohung wird, hängt sehr stark vom vielzitierten „Framing“ ab, also von der Art wie und vom Rahmen, in dem die Botschaft präsentiert wird. Weniger und nüchterner wäre manchmal mehr.

Gegenwaffe Nüchternheit

Apropos nüchtern: Was tun gegen die Angstmacherei? Angst kommt von Enge, von der wahrgenommenen Einengung von Auswegen aus einem Problem. Also brauchen wir statt einer Verengung eine breitere Sicht, mehr Gelassenheit, mehr Freiheit. Auch die Freiheit, bestimmte Dinge beim Namen zu nennen und die eigene Sicht der Realität zu vertreten. Und es ist auch eine Herzenssache, sich von Vornherein nicht durch angstindustriell fabrizierte Panik beirren zu lassen. Die Bibel gibt dem Glaubenden eine einfache Botschaft mit: Das Wort „Fürchtet Euch nicht“ findet sich – wenn ich richtig informiert bin – 365 mal darin, also für jeden Tag des Jahres …

*) Zitat entnommen dem Buch „Cashvertising“ von Drew Eric Whitman, 2009

Comments are closed.

Copyright ©2012 Ing. R. Sonnek GmbH