Mein lieber Bekannter und ich waren leitende Mitglieder einer Organisation von Jungunternehmern. Wir waren gemeinsam viel unterwegs. Es gab jede Menge Tagungen, Konferenzen, Besprechungen und andere Anlässe. Abends saß dann eine ganze Gruppe beisammen, tauschte sich aus, diskutierte, tratschte, spann Pläne. Es boten sich genug Möglichkeiten, einander näher kennenzulernen, auch die persönliche und private Situation. Die des Kollegen erwies sich aufgrund seiner zahlreichen beruflichen und sonstigen Verpflichtungen als äußerst turbulent. Seine erstaunlich gefasste Art kommentierte er lapidar: „Krise ist immer!“
Akute Krise?
Mittlerweile haben wir uns gesamtgesellschaftlich schon an die Covid19-Umstände gewöhnt und nehmen die notwendigen Konsequenzen mehr oder weniger gelassen zur Kenntnis. Habe gerade einen kleinen Einkauf gemacht und wegen der Pandemie wie alle anderen im Supermarkt auch brav meinen Mund-Nasen-Schutz getragen. Das obwohl mir klar ist, dass der Virus eine Größe hat, die wahrscheinlich nur ein Hundertstel der Maschenweite des Gewebes hat und daher nach Belieben durch meinen Mund-Nasenschutz hin und her wandern kann. Aber was Virus, es geht hier um eine „Vuuurschrift“, an die sich brave Bürger halten sollten. Die tun das mehrheitlich auch. Wir können mangels Durchblick der komplexen Sachlage nur hoffen, dass die Verantwortlichen richtig informiert sind und das Bestmögliche und wirklich Wichtige verordnen. Was positiv stimmt: Die geringen Sterblichkeitszahlen.
Pseudokrise?
Das was Medien, NGOs manche Regierungsleute Klimakrise nennen, ist dabei vom Virus etwas in den Hintergrund getreten worden. Als eine der Gegenstrategien wird nun öfters von medienkompetenter Seite versucht, das Klima mit dem Virus zu infizieren, um mit dieser Kombination die Diskussion um die drohende Weltverbruzzelung wieder mehr in den Brennpunkt zu bringen. Die nicht ausreichend in Angst stehenden Geldgeber – die Steuerzahler – müssen vor Klimawandellethargie bewahrt und rasch wieder auf gebührendes Panikniveau eingestimmt werden. Dazu hilft vielleicht das breite mediale Verklickern der paar heißen Sommertage samt hitzeverzerrten Gesichtern als Vorausschau auf die globale Erwärmung. Keinesfalls aber sollten die Katastrophen-Verkünder die neuen Bücher von Mike Shellenberger und Bjorn Lomborg in die Hand nehmen. Sind zum Glück nur in Englisch verfügbar.
Echte Krise?
Nach wirklich echter Krise sieht es derzeit aber am weltweiten Wirtschafts-Horizont aus. Sie ist von der Covid-Sache ausgelöst worden. Die Folgen werden nicht lustig sein, dass die Einschnitte in fast allen Sektoren dramatisch sind, kriegt wohl jeder allein schon aus den Beobachtungen im täglichen Leben mit. Die Mehrzahl von Unternehmen dürfte in irgendeiner Weise betroffen sein. Die Staatskassen sind angespannt. Allein schon das Füllhorn, das die Regierung aufgrund echter und scheinbarer Notwendigkeiten über uns ausgegossen hat, muss jeden betroffen machen. Denn irgendwoher muss das Geld später ja kommen. Woher? Na mit Sicherheit von den Steuerzahlern, also von uns.
Krisenmanagement
Beruhigend ist die Tatsache, dass Menschen durch alle Zeiten hindurch gelernt haben, mit Umbrüchen umzugehen, wie sie Krisen folgen. Das wird auch in den vorhin genannten Krisen der Fall sein. Wir müssen aber auch erkennen, dass wir eines auf keinen Fall dürfen: Aus einer Panikstimmung heraus vorschnell, unüberlegt und überhastet Entscheidungen treffen, die sich nachher als völlig falsch und äußerst kostspielig erweisen könnten. Das gilt für Krisen aller Art und aller möglichen Ebenen, von der privaten bist zur internationalen. Zu beachten ist auch, dass Wissenschaft helfen kann, aber keine feststehenden und unverrückbaren Erkenntnisse liefert, sondern letztere sich weiterentwickeln. Nüchternheit ist gefragt, permanent. Denn mein Kollege hat schon recht: Krise ist immer!