Sonnek

Blitz

Sehr plötzlich und völlig unerwartet haben sich unsere Lebensumstände dramatisch geändert. Bisher scheinbar Gesichertes ist auf einmal nicht mehr sicher. Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Gewohnte Abläufe sind außer Kraft gesetzt, vieles ist nur mehr erschwert mach- oder erreichbar. Niemand weiß, wie lange das so bleiben muss. Über allem schwebt das Damokles-Schwert der Infektion mit einem unsichtbaren Virus. Wie richte ich mich jetzt ein? Was ist jetzt dran? Abwarten, anpassen, ändern? Jeder muss seine Antwort auf die neuen Gegebenheiten finden und sich eine neue Strategie zulegen. Versuch einer Orientierungshilfe.

Ein literarisches Stimmungsbild würde die Situation, in der wir leben, vielleicht so wiedergeben: Der Weg in die nähere Zukunft scheint im Augenblick recht beengt zu verlaufen. Er gleicht mehr einem gewundenen und holprigen Pfad, der jedem Schritt hohe Aufmerksamkeit und Trittsicherheit abverlangt. Noch dazu wird er vom dichten Nebel der Ungewissheit überlagert, der einen weiten Vorausblick verhindert. Am Wegrand finden sich fallweise krakelig beschriftete Pappschilder mit Nachrichten, Vermutungen und Ängsten. Verlässliche Wegweiser in eine Hoffnung spendende Richtung sind nicht zu sehen.

Einstellen auf die Krise

In der Pandemie und am Anfang ihrer steilen Infektionskurve ist offensichtlich, dass die Priorität für jeden Einzelnen und seine Angehörigen darin besteht, gesund zu bleiben. Zum Vorrang der persönlichen Unversehrtheit gehört die Erwartung, dass die ansonsten als selbstverständlich genommene Versorgung mit lebenswichtigen Gütern gegeben bleibt. Und dass die gewohnte Infrastruktur – etwa Wasser- und Stromversorgung – aufrechterhalten wird. Einschränkungen, wie etwa Anordnung, sich außerhalb der eigenen vier Wände nicht mehr frei zu bewegen, werden vielleicht unwillig registriert, aber letztlich anerkannt.

Sich sorgen bringt nichts

So stellen wir uns also vorerst auf längere Ungewissheit ein. Welche Orientierungshilfe bietet sich an? Für einen Christen ist sie einfach, denn er geht davon aus, dass sein Leben im besten Sinn in Gottes Hand ist. Was bedeutet, dass er sich keine Sorgen zu machen braucht. Das ist kein Fatalismus und auch kein Anlass, angesichts von Gefährdungen auf Vorbeugung und Sicherheitsmaßnahmen zu verzichten. Vorsichtsmaßnahmen gegen Ansteckungsgefahr sind genauso notwendig und selbstverständlich, wie das Anlegen von Sicherheitsgurten beim Autofahren. Aber Sorgen führen zu nichts und sind daher nicht angebracht.

Nüchternheit

Noch ein paar Gedanken, die uns helfen können, mit der gegebenen Lage besser zurechtzukommen. Für unser Verhalten jetzt scheinen drei Eigenschaften von Bedeutung: Nüchternheit, Offenheit und Ehrlichkeit. Nüchternheit bezieht sich auf die Beurteilung der Gesamtlage. Was wissen wir? Was wissen wir nicht? Wem vertrauen wir? Nehmen wir Gerüchte ernst, die aufkommen? Welche Informationen sind wirklich von Bedeutung? Die Antworten darauf abzuwägen und das Verhalten möglichst an gesicherten Gegebenheiten auszurichten, wird eine gute Stütze sein.

Offenheit

In den ersten Tagen der Unsicherheit war mancherorts ein Ansturm auf Supermärkte festzustellen für Hamsterkäufe aus Angst, dass Waren bald nicht mehr zu bekommen sein könnten. Grund dafür gab es keinen. Auch diesbezüglich ist Nüchternheit angebracht. Genauso aber Offenheit in dem Sinne, dass an andere gedacht wird. Wenn sich jeder zügelt, bevor seine Urängste seine Urinstinkte losbrechen, wird das Leben für alle erträglicher. Gute Beziehungen sind entscheidend. Wir können unseren Teil zum Aufrechterhalten derselben beitragen, schließlich hat fast jeder sein Telefon in Reichweite.

Ehrlichkeit

Manchen bringen ungewöhnliche Situationen Vorteile, insbesondere dort, wo Dinge knapp und damit begehrt werden. Das ist zwar bei Lebensmitteln nicht der Fall, wohl aber bei anderen vielleicht lebenswichtigen Dingen, wie zurzeit zum Beispiel bei Atemschutzmasken. Aus derartigen Engpässen wie auch aus Zwangslagen ließen sich leicht überhöhte Gewinne schlagen. Nicht nur Unternehmer, sondern wir alle sind aufgerufen, auf derartige „Windfall-Profits“ zu verzichten. Selbst in spannenden Zeiten besteht kein Anlass, gewohnte Richtlinien für integres Verhalten außer Kraft zu setzen.

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