Sonnek

Behaglichkeit

12.07.2019
Wünsche

„Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.“*) Dieses Zitat von Mark Twain erinnert uns auf überspitzte Art daran, wie sehr Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit vom Zustand unserer unmittelbaren Lebenswelt abhängen. Die Mehrheit der Menschen hält sich heutzutage zum größten Teil ihrer Zeit in Gebäuden auf. Diese beträchtliche Zeitspanne will man möglichst angenehm verbringen. Das Bemühen um ein gesundes oder zumindest akzeptables Raumklima hat daher einen hohen Stellenwert bekommen. Anlass genug, sich einiger grundlegenden Zusammenhänge bewusst zu werden.

Behaglichkeit ist natürlich eine subjektive Angelegenheit und daher für jeden etwas anders gegeben. Einer fühlt sich in der Sommerhitze gerade richtig wohl, wenn dem Büronachbarn schon der Schweiß aus allen Poren rinnt. Umgekehrt ist jemand wegen seiner dicken Kleidung im Winter mit einer niedrigen Raumtemperatur gut drauf, während die Hausgenossin mit den Zähnen klappert. Wegen all dieser Unterschiedlichkeiten lässt sich nicht einheitlich definieren, ob ein Raum nun behaglich ist oder nicht. Stattdessen begnügt man sich mit einer Festlegung, die das Empfinden einer überwiegenden Mehrheit als Maß nimmt.

Die maßgeblichen Größen

Was sind nun die entscheidenden Größen, die auf den menschlichen Körper einwirken und zusammen das Maß der Behaglichkeit bestimmen? Vermutlich wird jeder sofort an die Raumtemperatur denken. Diese an einem Thermometer leicht ablesbar Größe hat natürlich einen entscheidenden Einfluss. Des Weiteren ist noch die Feuchtigkeit der Luft sehr stark maßgeblich. Nicht zu unterschätzen ist die Geschwindigkeit der Raumluft, zu starker Luftzug wird als unangenehm empfunden. Letztlich ist noch die Qualität der Raumluft von Bedeutung, die regelmäßig erneuert werden muss, niemand will sich in stickiger Luft aufhalten.

Lufttemperatur ist nicht gleich Raumtemperatur

Am Zimmerthermometer lässt sich die Lufttemperatur ablesen. Sie ist jedoch nicht allein ausschlaggebend für die Temperatur, die unser Körper empfindet. Es besteht auch ein beträchtlicher Einfluss der Temperatur, den die umgebenden Flächen – in einem Raum eben Wände, Decke und Fußboden – aufweisen. Kältere Flächen nehmen vom Körper abstrahlende Wärme auf, warme oder heiße Flächen erwärmen den Körper. Diese Strahlung kann angenehm sein, aber auch Probleme verursachen. Große Glasflächen beispielsweise, auf die die Sonne scheint, strahlen unangenehm, Sonnenschutz kann eine Überwärmung abfangen.

Luftfeuchte

Warme Luft, wie sie im Sommer gegeben ist, kann viel Feuchtigkeit aufnehmen. Zu viel Feuchtigkeit führt zu unangenehmer, schwüler Luft. In vielen Büros ist es auch wegen der im Raum durch Elektrogeräte auftretende Abwärme sehr verbreitet und auch meist notwendig geworden, ein Kühlgerät zu installieren oder eine Klimaanlage. In den Kühlregistern wird nicht nur die Luft abgekühlt, sondern es fällt auch Kondenswasser an, das abgeleitet werden muss. Im Winter tritt das entgegengesetzte Problem auf. Die Luft draußen kann wenig Feuchtigkeit halten, beim Erwärmen wird die Raumluft zu trocken, Befeuchtung kann erforderlich werden.

Luftgeschwindigkeit

Wenn es sehr heiß wird, kann man versuchen, mittels Ventilator Luftbewegung zu erzeugen. Durch die Strömung wird Schweiß von der Hautoberfläche abgeführt. Menschen sind aber bei normaler Lufttemperatur dann sehr empfindlich gegen solche Luftströmungen, wenn deren Geschwindigkeit ein bestimmtes Maß überschreitet. Das ist sehr wichtig, wenn eine Arbeitsstätte etwa in einem Bürohaus über eine Lüftungsanlage verfügt. Der Luftaustausch zum Zweck der Erneuerung führt zwangsläufig zu Luftströmungen. Für Büros gibt es über die Arbeitsstättenverordnung sehr genaue gesetzliche Regelungen, die vorgeben, wie groß höchstzulässige Strömungsgeschwindigkeiten sein dürfen.

Luftqualität

Jeder weiß, dass es in einem Raum, der nicht gelüftet wird, zu unangenehmen Zuständen kommt. Die Luft wird stickig, abgestanden und geruchsbeladen. Letzteres nicht nur durch menschliche Ausdünstungen, sondern auch durch Abgabe von Stoffen aus Einrichtungen und Ausstattungselementen, wie Textilien. Zwar ist im Regelfall ein Sauerstoffmangel nicht gegeben, aber die Gerüche können zu unangenehmen Gefühlen führen. Wenn aber Bedenken bestehen, dass gesundheitsgefährdende Stoffe im Spiel sein könnten, lassen sich solche sehr rasch und genau bestimmen.

Gefahren fehlender Behaglichkeit

Bei dauerndem Aufenthalt kann sich unzureichende oder fehlende Behaglichkeit negativ auf die Gesundheit auswirken. Von Bedeutung ist zum Beispiel die Tatsache, dass Arbeitsleistung und Aufmerksamkeit bei zu hohen Temperaturen sehr stark sinken. Das führt nicht nur zur zwangsläufig zu Verlangsamung von Tätigkeiten, sondern kann etwa bei entsprechender beruflicher Betätigung steigende Unfallgefährdung nach sich ziehen. Aber auch für Büroarbeit mit überwiegend geistiger Beschäftigung ist die zunehmende Fehlergefahr nicht zu unterschätzen.

*) entnommen aus www.aphorismen.de

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