Zwei Gründe hindern Kollegen auf gleichen oder ähnlichen Fachgebieten daran, mit anderen zusammenzuarbeiten: Zum einen die überragende Stellung im Wettbewerb, denn wer eine solche gegenüber Mitbewerbern aufweist, wird einer Kooperation wenig abgewinnen können. Das ist durchaus verständlich und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Was aber hält viele von jenen ab, die keinen solchen Vorteil besitzen und daher von Partnerschaften sehr viel profitieren könnten? Es mag die Hoffnung sein, sich alleine an die Spitze kämpfen zu können. Vielleicht liegt der Grund für die Blockade auch nur in einer falschen Denkweise.
Natürlich sehen sich manche Mitmenschen in ihrer Persönlichkeit gebremst, um auf andere locker zugehen zu können, entweder weil sie von Haus aus zu scheu sind oder zu introvertiert. Oder aber sie sind echte Pessimisten, die von allen, mit denen sie zu tun haben, grundsätzlich das Schlechteste befürchten. Nur sind solche Zeitgenossen unter Selbstständigen wohl eher selten, denn sie kämen allein schon aufgrund ihrer Einstellung unternehmerisch kaum vom Fleck. Doch selbst unter Wohlwollenden und Interessierten findet sich eine Lebenssicht, die sich von Mangel begrenzt empfindet, als eine, die aus Überfluss zu schöpfen scheint.
Wir haben die Wahl …
Diese geschilderten unterschiedlichen existenziellen Ausrichtungen haben insofern praktische Konsequenzen, als sie sich sehr deutlich auf den beruflichen Erfolg auswirken. Besonders deutlich widerspiegeln sie sich in der Gegenüberstellung, die hier unten gezeigt ist. Sie stammt aus einem nicht mit weiterer Quellenangabe gekennzeichneten Beitrag aus einem sozialen Medium und wurde aus dem Englischen übersetzt. Es handelt sich dabei um die Gegenüberstellung einer Mangelhaltung zu einer Überflusshaltung, in jeder Zeile ist links die erstere in kursiv und rechts die zweite in fett gekennzeichnet:
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Mangelhaltung – Überflusshaltung
Motto: Es wird nie genug da sein – Motto: es wird immer mehr geben
Einzelkämpfer, um zur Spitze zu kommen – Zusammenarbeit, um zur Spitze zu kommen
Hält Dinge vor anderen geheim – ist großzügig anderen gegenüber
Teilt Wissen nicht – teilt Wissen
Bietet anderen keine Hilfe an – hilft anderen freiwillig
Ist anderen gegenüber misstrauisch – vertraut anderen und baut Beziehungen
Lehnt Wettbewerb ab – begrüßt Wettbewerb
Hat Angst, überflüssig zu werden – strebt nach Wachstum
„Die Zeiten sind hart“ – „Das Beste kommt erst“
„Der Kuchen wird kleiner“ – „Der Kuchen wird größer“
Denkt kleinlich und vermeidet Risiko – denkt groß und geht kalkuliertes Risiko ein
Fürchtet den Wandel – treibt den Wandel voran
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Wenn wir uns die Liste oben zu Gemüte führen, wird uns klar, dass nicht nur der Weg zum nachhaltigen beruflichen Erfolg über die oben gezeigte rechte Seite führen muss, sondern letztlich auch jegliches persönliche Weiterkommen davon abhängt, ob wir uns in diese Richtung bewegen. Wichtig ist natürlich, dass man sich in all diesen Aspekten nicht blauäugig oder naiv verhält, sondern auf Basis einer reifen Persönlichkeit agiert. Aus der Darstellung wird auch für berufliche Selbstständigkeit das ersichtlich, was fast in jedem Lebensbereich eine bedeutsame Rolle spielt, nämlich die Wichtigkeit von gut laufenden Beziehungen!