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Das sogenannte Netzwerken ist ein vielstrapazierter Begriff: Man sollte ja schließlich Netzwerker sein, eine Party zum Netzwerken nutzen, möglichst vielen sozialen Netzwerken angehören etc., etc.  Wie alle Menschen sind auch Freiberufler in alle erdenklichen Netzwerke eingebunden, vielleicht sogar vorwiegend in solche, die dem beruflichen Fortkommen förderlich sind. Doch darum geht es hier nur am Rande. Thema heute ist der Arbeitsstil eines Freiberuflers: auch der beste soziale Netzwerker kann sich in seinem Beruf als traditioneller Einzelkämpfer erweisen, was für sich gesehen nicht von Nachteil sein muss …

… wenn bestimmte  Voraussetzungen gegeben sind.

Wann ist ein Einzelkämpfer im Vorteil?

Dann, wenn er sich durch seine individuellen Fähigkeiten derart auszeichnet, dass er damit einzigartig ist und wegen dieser Eigenschaften am Markt überlegen auftreten kann. Geht er noch dazu zielstrebig und mit ganzer Energie vor, kann er sich dadurch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in seinem Markt schaffen. Im Normalfall wird man diese Gegebenheiten zum Beispiel in jemandem finden, der hohe wissenschaftliche oder berufliche Leistungen erbracht hat, der hohes soziales Ansehen genießt oder aber im eher zweifelhaften Sinn jemand, der es versteht, sich in das rechte Rampenlicht zu setzen.

Was macht den Vorteil des Netzwerkers aus?

Der Netzwerker sieht sich hingegen als Teil eines Ganzen, als Teil eines Netzes von Beziehungen nicht nur mit  Kunden, sondern auch mit Partnern und anderen Akteuren, die aus der sozialen Einbeziehung in das Netz gemeinsam Vorteile gewinnen. Dabei kann es sich durchaus auch um Mitbewerber handeln, die zeitweilig eben als Partner agieren, was natürlich auf beiden Seiten entsprechende menschliche Reife voraussetzt. Der Vorteil, den der Netzwerker hat, besteht in den Personen, die sein Fachgebiet ergänzen oder an dieses wie ein Puzzleteil anschließen. Gemeinsam mit diesen „Komplementoren“ lassen sich höherwertige integrierte Leistungen mit hohem Kundennutzen erbringen, die dem Einzelkämpfer verwehrt bleiben.

Netzwerk-Know-How

Die erfolgreiche Teilnahme an Netzwerken erfordert aber ein persönliches Netzwerk-Know-How, von dem hier einige Elemente aufgezählt seien:

  • - Ein Netzwerk lebt von Beziehungen,  das erfordert  Achtung, Toleranz und gute Manieren
  • - Unterschiedliche Arbeitsweisen und Charaktere brauchen das Eingehen auf unterschiedliche Bedürfnisse und ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit an die jeweilige Situation
  • - Aber nicht nur Miteinander‐Können ist wichtig, sondern auch ein Mindestmaß an Konfliktfähigkeit
  • - Die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen und zu erhalten ist der Schlüsselfaktor für eine gute und dauerhafte Solidargemeinschaft
  • - Gemeinsame  Projekte verlangen nach „Open Books“, es darf keine Geheimniskrämerei und keine Cliquenbildung geben
  • - Ein gemeinsames Qualitätsverständnis ist unabdingbar

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Netzwerk-Know-How ist eine zentrale Erfordernis für den überwiegenden Teil von Freiberuflern und unserer gesamten Wissensgesellschaft. Nicht umsonst haben Jessica Lipnack und Jeffrey Stamps in ihrem Buch „Virtuelle Teams“ schon vor etlichen Jahren  festgestellt:

Geteiltes, gemeinsames Wissen wird die größte Produktionsquelle der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts sein – mit Folgen, die heute noch jenseits unseres Vorstellungsvermögens liegen.”

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