Routine kann angenehm sein. Routine heißt, dass wir in unserer Behaglichkeitszone leben, besser gesagt verharren: Hier haben wir alles im Griff, es ist angenehm, es gibt kaum Überraschungen, jeder Tag ist wie der andere. Leben wie im Schaukelstuhl: immer in Bewegung – aber ohne Weiterkommen. Es mag sein, dass vielen Menschen ein derartiges Leben behagt, es kann ja auch eine Zeit lang seine Berechtigung haben. Für Freiberufler brächte es vermutlich bald das Aus. Wer vorne bleiben will, muss ständig Neues versuchen. Das ist fordernd, meist spannend, oft unangenehm, letztlich aber notwendig: Leben ist Lernen.
Noel Tichy, ein U.S.-amerikanischer Universitätsprofessor, zeichnet drei ineinander liegende Kreise, wie sie links oben dargestellt hat, an denen er erklärt, worauf es ankommt. Jeder der Kreise bildet eine Zone, es gibt eine Behaglichkeitszone (B), eine Lernzone (L) und eine Panikzone (P). Dazu ist zu erläutern:
Kleiner Kreis: Die Behaglichkeitszone – Vorsicht geboten!
Über diesen Ort haben wir bereits gesprochen. Wer hier bleibt, lebt leicht, weil er lediglich Kenntnisse anzuwenden braucht, die er schon hat. Bequemlichkeit und falsche Selbstbeschränkung haben aber ihren Preis, denn Wachstum und Weiterentwicklung sind in dieser Zone nicht möglich. Wer sich hier allzu lang wohlfühlt, versumpft. Also, wer das nicht will: Nichts wie raus, auf in die Lernzone!
Mittlerer Kreis: Die Lernzone – Hier ist’s richtig!
In dieser Zone ist es schwierig, aber hier geschieht Wachstum, es kommt zu Veränderung und Fortschritt. Eine Lernzone muss man sich suchen, freiwilliges Üben ist angesagt, in zunehmendem Maße kommt Freude auf, wenn Schwierigkeiten überwunden werden, Herausforderungen erfolgreich bewältigt sind und Neue Kompetenzen entstehen, Fähigkeiten ausgebaut werden und den Kunden neuer Nutzen geboten werden kann. Wichtig ist, dass die Anforderungen bewältigbar bleiben, ansonsten driften wir in die Panikzone ab …
Großer Kreis: Die Panikzone – Bloß raus hier!
Rein geworfen sein in Situationen, denen wir nicht gewachsen sind, Überforderung, Stress total bis zur Erschöpfung, zu viel in zu kurzer Zeit, alles andere als gesund, also bloß weg hier! Sich zu viel aufgebürdet haben, keine Anerkennung finden, womöglich noch Burn-Out-Tendenzen … Vollbremsung, sonst krachts. In dieser Zone Gibt es kein richtiges Lernen mehr, nur mehr Krisenmanagement. Also zurück in die Lernzone!
Unser Platz soll die Lernzone bleiben
Wer in der Lernzone bleibt, macht es langfristig richtig. Und das heißt, ein Leben lang sich fordern, aber auch sich fördern. Ein gesundes Maß an Zielen, die nicht leicht erreichbar erscheinen, ständiges Wachbleiben gegenüber dem, was um uns herum vorgeht, keine Resignation und kein Selbstmitleid zulassen, wenn es mal nicht so richtig laufen will. Aus der Erfahrung stets klüger werden, Korrektur nicht nur zulassen, sondern von unserem Umfeld erbitten und den Blick voraus richten …