Sonnek

Wärmepumpe

Nein, der COP hat nichts mit irgendwelchen Ordnungshütern zu tun, die bestimmten Heizgeräten nachjagen. Der „Coefficient of Performance“, kurz COP genannt und früher als Leistungszahl bezeichnet, ist eine ganz wichtige Kennzahl  für Wärmepumpen (wie eine links im Bild für Erdwärmenutzung). Sie gibt an, welche Leistung eine Wärmepumpe unter welchen Bedingungen aus einem Kilowatt Strom herausholt. Diese Kennzahl ist ein zentrales Gütemerkmal einer Wärmepumpe: je höher sie liegt, desto besser ist ihre Leistung, weil sie je Kilowatt Strom mehr Umweltenergie nutzen kann.

Aber anders als bei einem Zentralheizungskessel ist diese Leistung nicht stets beliebig abrufbar, sondern hängt stark von den Randbedingungen ab, hauptsächlich von der Temperatur der Wärmequelle und der des Heizsystems.

Erinnern wir uns: eine Wärmepumpe „pumpt“ Wärme von niedriger Temperatur (zum Beispiel aus der Luft mit 2°C)  auf ein höheres Niveau (zum Beispiel für eine Fußbodenheizung auf eine Vorlauftemperatur von 35°C oder bei einem Heizsystem mit Radiatoren auf 50°C). Je geringer der Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle und Temperatur im Heizkreis, desto mehr „holt“ die Wärmepumpe an Umweltenergie heraus. Es gilt:

Der COP ist das Verhältnis von abgegebener Wärmeleistung zur aufgenommenen Stromleistung, anders gesagt: das Verhältnis von Nutzen zu Aufwand.

Weil die Leistung einer Wärmepumpe eben sehr stark von den genannten Randbedingungen abhängig ist, müssen diese bei der Nennung des COP mit angegeben werden. Die entsprechenden Randbedingungen sind genormt, auch die Prüfverfahren für Wärmepumpen, die COP werden auf dem Typenschild einer Wärmepumpe ausgewiesen.

Einige Beispiele für Wärmepumpensysteme, realistische COP und Randbedingungen dazu:

Luft/Wasser-Wärmepumpe: 3,10 bei A2/W35 (Lufttemperatur 2 °C / Heizungsvorlauftemperatur 35 °C; A steht für engl. „Air“)

Wasser/Wasser-Wärmepumpe5,10 bei W10/W35 (Grundwassertemperatur 10 °C / Heizungsvorlauftemperatur 35 °C)

Sole/Wasser-Wärmepumpe: 4,30 bei B0/W35 (Soletemperatur 0 °C / Heizungsvorlauftemperatur 35 °C; Sole ist ein Wasser-Frostschutzgemisch, das in erdverlegten Kunststoffrohren zirkuliert, B steht für „Brine“, das englische Wort für Sole)

Erdgekoppelte Direktverdampfungswärmepumpe: 4,50 bei E4/W35 (Erdreichtemperatur 4 °C / Heizungsvorlauftemperatur 35 °C)

Tendenziell ist auch zu erkennen, dass die Wasser/Wasser-Wärmepumpe den höchsten COP bietet, gefolgt von den Erdreich-Wärmepumpen und dann erst der Luft/Wasser-Wärmepumpe, wobei letztere aber den Vorteil der geringsten Investitionskosten aufweist.

Die meisten Werte sind der aktuellen deutschen Broschüre Erneuerbare Energien – Wärmepumpen mit Prüfzertifikat des COP-Wertes entnommen, die umfassende Prüfberichte von Wärmepumpen enthält und heruntergeladen werden kann unter http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/publikationen/energie_ee_waermepumpe_liste_ab_2012.pdf

Antworten

Copyright ©2012 Ing. R. Sonnek GmbH