Eine wichtige Frage. Die Antwort darauf kann sogar für den Wert eines Hauses mitbestimmend sein. Anmerkungen zu Emissionen und Umweltrelevanz verschiedener Energieträger.
Man weiß ja, dass konventionelle Brennstoffe eher gemieden werden sollten, weil sie Abgase und damit Schadstoffe produzieren, die Luftgüte und Atmosphäre beeinträchtigen. Ebenso ist bekannt, dass Biomasse- (also Holz-) Heizungen als umweltfreundlich gelten, weil das freigesetzte Kohlendioxid (CO2) einem natürlichen Kreislauf zugeordnet werden kann. Es ist auch Allgemeinwissen, dass erneuerbare Energien wünschenswert sind, weil sie wenige oder wie Sonnenenergie gar keine Abgase verursachen.
Bei Verbrennung entstehen neben CO2 auch andere Schadstoffe
Das Wissen um diese Zusammenhänge ist jetzt noch wichtiger: Im neuen Energieausweis wird erstmals ein Gebäude auch danach bewertet, dass es möglichst wenig CO2 ausstößt. Dazu soll das Haus einerseits zur Beheizung mit einer geringen Energiemenge auskommen und andererseits einen Brennstoff verwenden, der pro Kilowattstunde wenig CO2 und sonstige Schadstoffe (z.B. Kohlenmonoxid CO, Stickstoffdioxid NO2 und andere) produziert. Aus dem neuen Leitfaden zur OIB-Richtlinie 6 ist nachfolgend die Emissions-„Hitparade“ der einzelnen Energiearten zusammengestellt. Darin ist nicht nur CO2 selbst enthalten, sondern die anderen entstehenden Schadstoffe sind auf CO2 umgerechnet und als „Äquivalent“ dazugezählt.
Die CO2-Hitparade der Energieträger
Je geringer sein Emissionswert an CO2 (angegeben in Klammer und in Gramm pro Kilowattstunde) ist, desto weniger belastend ist der Energieträger für die Umwelt:
1. Biomasse (4), 2. Fernwärme auf erneuerbarer Basis (51), 3. Fernwärme aus modernem Kraftwerk (73), 4. Erdgas (236), 5. Fernwärme aus konventionellem Heizwerk (291), 6. Heizöl (311), 7. Kohle (337), 8. Strom nach Österreich-Mix (417).
Anmerkungen zu Biomasse und elektrischem Strom
Biomasse ist demnach unangefochtener Spitzenreiter. Allerdings: Würde Biomasse nicht CO2-neutral gewertet, läge es in der Emissionsklasse von Kohle. Die Emission von Strom ist sehr schlecht bewertet. Trotz des hohen Wasserkraftanteils wird die Tatsache berücksichtigt, dass im Winter vermehrt konventionelle Kraftwerke laufen und Strom aus solchen Quellen auch importiert wird. Demnach ist der Einsatz einer reinen Stromheizung nicht als eine Verschwendung hochwertiger Energie, sondern auch als krasses ökologisches Fehlverhalten zu deuten.
Und wo liegt die elektrisch betriebene Wärmepumpe in dieser Skala?
Nach heutigem Stand der Technik erreichen richtig dimensionierte Anlagen mit Wärmequellen Grundwasser oder Erdreich Jahresarbeitszahlen von 4. Was bedeutet, dass ein Viertel der Heizenergie von elektrischem Strom beizustellen ist. Der Emissionsfaktor liegt daher bei 417/4 = ca. 104 Gramm pro Kilowattstunde, womit die Wärmepumpe emissionsbezogen deutlich vor dem Erdgas liegt, was auch für eine Außenluft-Wärmepumpe gelten würde, die eine Jahresarbeitszahl von beispielsweise nur 3 erreicht und somit auf 417/3 = ca. 139 Gramm pro Kilowattstunde käme.
Aber Achtung!
Die Energieart, die nicht nur keine Emissionen verursacht, sondern solche vermindern hilft, dürfen wir in unseren Überlegungen nicht vergessen und müssen wir mit aller Energie favorisieren: Gemeint ist die Energie, die durch bessere Wärmedämmung oder durch effizientere Haustechnik erst gar nicht verbraucht wird.